Das Heatpipe, der Mikroreaktor und der Weltraum

Am 20. und 21. März 2025 fand der von der KTG Fachgruppe „Internationale Entwicklungen innovativer Reaktorsysteme“ organisierte Fachtag „Das Heatpipe, der Mikroreaktor und der Weltraum“ mit 65 Teilnehmer aus 8 Ländern (Brasilien, Deutschland, Italien, Österreich, Korea, Luxemburg, Schweiz, USA) statt.

Motiviert wurde der Fachtag vom aktuellen Wettlauf der Großmächte zum Mars. Die derzeitige Reisedauer zum roten Planeten dauert 6 bis 9 Monate. Fortschrittliche nukleare Antriebssysteme können diese ggf. halbieren.

Der Fachtag begann mit einer Einführung in das wissenschaftliche Publizieren aus Sicht des DeGruyter Brill Verlages (Anne Weberling) sowie einer Besichtigung ausgewählter Versuchsstände der Universität Stuttgart (Heatpipe- und SCO2-Labore des IKE, Advanced Manufactoring Labor der MPA sowie Labor für Magnetoplasmadynamische Antriebe des IRS).

Abgerundet wurde der erste Tag durch ein Get Together im Eulenhof mit einem Implusvortrag zum Einsatz von Mikroreaktoren in der Raumfahrt (Prof. Georg Herdrich).

Nach Begrüßungen durch den KTG-Vorsitzenden (Frank Apel) und den Fachgruppensprecher (Dr. Andreas Schaffrath) sowie Ausführungen der Leiterinnen der Projektträger PT GRS (Dr. Helena Möller) sowie PTKA (Sylvia Gräber) zu aktuellen und zukünftigen Schwerpunkten der Reaktorsicherheitsforschung wurden zunächst nationale Arbeiten zu wasser- und flüssig-metall gefüllten Heatpipes sowie Mikroreaktoren vorgestellt (Sergio Caceres, Dr. Thomas Fuchs und Prof. Jörg Starflinger). Anschließend folgte eine Übersicht über diesbezügliche Aktivitäten in Brasilien (Prof. Marcia Mantelli), Korea (Dr. Lee) und den USA (Dr. Joshua Hansel, Dr. Steve Bajorek und Dr. Shawn Campell).

Im letzten Block der Veranstaltung zu MMR in der Raumfahrt wurden weltweite Arbeiten zu Nuklearantrieben für die Mars-Mission (Dr. Frank Jansen), rechtliche Aspekte der Nutzung von Mikroreaktoren im Weltall (Dr. Christian Raetzke) sowie mögliche zukünftige Arbeitsgebiete für die klassische Nuklearindustrie (Dr. Thomas Mull) präsentiert.


Die Veranstaltung begeisterte nicht zuletzt aufgrund der Internationalität, Innovativität sowie ihrer hohen Relevanz für die Zukunft. Es gab einen intensiven fachlichen Austausch, wenn nicht sogar eine Aufbruchstimmung. Deutschland ist bei diesem Thema international (noch) mit dabei. Dies ist jedoch kein Selbstläufer und erfordert die weitere öffentliche Förderung der Arbeiten in diesem Themengebiet. Entsprechende Projektvorschläge gibt es. Mit diesen Themen begeistert man speziell den kerntechnischen Nachwuchs. Wenn man erlebt, wie begeisternd dieser auf der Veranstaltung vortrug bzw. ihre Labore und Versuchsstände präsentierte, ist einem um die Zukunft der Kerntechnik nicht bange.

Die KTG bedankt sich im Namen Ihrer Mitglieder sowie den Teilnehmenden an der Veranstaltung ganz herzlich bei den Initiatoren und Organisatoren dieses erfolgreichen Fachtages!

de_DEDeutsch
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