An sich dankenswert, wenn die beiden Bundesminister Lemke und Habeck die Kernenergie erneut thematisieren. Anlass: der erste Jahrestag der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke in Deutschland am 15. April 2023. Doch Freude kann nach Lektüre der folgenden Zeilen seitens der KTG wohl kaum aufkommen. Denn nach Auffassung von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) entfernen sich die politischen Debatten zur Kernenergie in Deutschland immer mehr von der Realität. Ein Jahr nach dem Atomausstieg zeige sich hier „eine zunehmende Diskrepanz“ zu den eigentlichen Fakten. Atomkraft werde von manchen „als eine Art energiepolitische Heilsbringerin dargestellt“, so zu lesen in der Presse. Weiter Originalton: „Wir erleben eine zunehmend realitätsferne Mythenbildung“. Diese Botschaften richten sich an diejenigen, die sich einen Wiedereinstieg in die Atomkraft wünschten. Doch was sind zum „ersten Jahrestag“ eigentlich die harten Fakten – im Gegensatz zu irgendwelchen Mythen? Unstrittig ist ja wohl, dass die weltweit mit am sichersten und zuverlässigsten Kernkraftwerke, die riesige Strommengen kostengünstig, CO2-frei und vor allem in der Grundlast produzierten, in Deutschland abgeschaltet wurden. Das waren 17 an der Zahl und nicht nur die 3 zum Schluß. Obwohl sie mindestens weitere 30-50 Jahre hätten weiterlaufen können. Weltweit schütteln die meisten Beobachter über den dt. Atomausstieg nur den Kopf, weil rational nicht nachvollziehbar. Wollte man diesen rückgängig machen, wären bis zu 100 Milliarden Euro Neuinvestition notwendig. Oder in anderen Worten: Das ist der konkrete Schaden, der seit der Entscheidung von Bundeskanzlerin Merkel ab 2011 angerichtet wurde – ohne Not und durch seinerzeit reines Wahlkampfkalkül – eine Rechnung, die im Übrigen nicht aufging. Im weiteren Text der Ministerin finden sich eher als Spott und Häme empfundene Äußerungen und es lohnt nicht, darauf an dieser Stelle weiter einzugehen. Wer seine aktuelle Stromrechnung liest und dort den Endverbraucherpreis von mittlerweile über 40 Cent pro Kilowattstunde sieht, der erkennt keinen Mythos, sondern die von den letzten Bundesregierungen für alle Bürger geschaffene tatsächliche, neue Realität!
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